DAZN verliert Kund:innen nach Abo-Preiserhöhung und kassiert Online-Kritik

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Foto von <a href=Jannes Glas (Unsplash)

Fußball-Fans und Sportinteressierte müssen seit dem 1. Februar 2022 beim Sport-Streamingdienst DAZN knapp 100 Prozent mehr zahlen, um die Bundesliga, die UEFA Champions League oder auch die Olympischen Spiele im eigenen Wohnzimmer zu erleben. Das darauf folgende Medienecho und die Online-Kritik veranlassten eine genauere Untersuchung der bei dem Streamingservice durchgesetzten Vertragsbeendigungen. Ergebnis: In der Woche nach Bekanntgabe der Preiserhöhung stiegen die Kündigungszahlen nahezu im gleichen Maße wie zu Beginn der Pandemie. Gerade bei DAZN ist über die letzten Jahre erkennbar, dass Kund:innen preissensibler werden und finanzielle Gründe für Vertragsbeendigungen mehr Raum einnehmen – das zeigt der interne Kündigungsmonitor auf.

Kündigungen auf Niveau vom Pandemiebeginn

Nach der Ankündigung des Preisanstiegs von bisher 14,99 Euro auf 29,99 Euro für ein Monatsabo nahmen die DAZN Kündigungen im Vergleich zur Vorwoche um ganze 182 Prozent zu. Am 25. Januar, dem Tag nach Bekanntgabe, sprangen sogar viermal so viele DAZN-Kund:innen ab als durchschnittlich. Ähnliche Kündigungszahlen verzeichnet der Streaminganbieter ansonsten nur jährlich im Sommer, wenn die Bundesliga pausiert. Abgesehen von dieser Regelmäßigkeit konnte ein derartiger Kündigungsansturm letztmalig im März 2020 feststellen, als zu Beginn der Pandemie die Sportwelt stillstand und weltweit Ligen den Spielbetrieb einstellten (Link zum Artikel).

DAZN Kündigungen pro Tag

Über die Untersuchung

Aus dem internen Kündigungsmonitor von Volders wurden für diese Analyse alle Vertragsbeendigungen beim Anbieter DAZN aus den Jahren 2020, 2021 und 2022 entnommen. Die insgesamt rund 7.000 Umsetzungen von Kündigungen wurden weiterhin nach den angegebenen Gründen subkategorisiert. Die anonymisierten Daten wurden zuletzt am 08.02.2022 ausgelesen.