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Wenn ein Umzug bevorsteht – So kommen auch das Aquarium und Kleintiere unbeschadet mit

So bringst du deine Fische samt Aquarium, den Goldhamster oder das Kaninchen am besten in das neue Heim 

Rechtliche Grundlagen für die Haltung von Haustieren in einer Mietwohnung

Die gute Nachricht zuerst: Der Vermieter darf die Haltung von Haustieren nicht generell verbieten. Zwar gibt es hierzu keine gesetzlichen Regelungen, aber im Streitfall stützen sich Richter zumeist auf Präzedenzfälle und berufen sich auf bereits ergangene Urteile. Doch auch wenn der Bundesgerichtshof (BGH) in einem Urteil aus dem Jahr 1993 ein grundsätzliches Verbot der Haltung von Haustieren für unzulässig erachtet hat, sind Vermieter berechtigt, im Einzelfall zu entscheiden. Das bedeutet, dass du Zusätze in deinem Mietvertrag oder in der Hausordnung nicht ignorieren solltest, um Ärger zu vermeiden. Eine fristlose Kündigung droht dir nach Ansicht des Mieterschutzbundes durch die unerlaubte Tierhaltung nicht, so lange von dem oder den Tieren keine Gefahren ausgehen oder sie nicht erheblich den Hausfrieden stören. Du musst allerdings damit rechnen, dass dich der Vermieter schlimmstenfalls vor Gericht zerrt, um die Abschaffung der Haustiere zu erwirken. Wenig Probleme wird es bei der Haltung von Kleintieren geben, wie:

  • Goldhamster
  • Kaninchen
  • Zwerghasen
  • Meerschweinchen
  • Mäuse
  • Wellensittiche
  • Zierfische

Als Kleintiere gelten im Mietrecht solche Tiere, die in verschlossenen Behältnissen untergebracht sind und in der Regel dadurch die Nachbarn nicht stören. Maßgeblich hierfür ist ein Urteil des BGH aus dem Jahr 2007 mit dem Aktenzeichen VIII ZR 340/06. Problematisch kann es hingegen werden, wenn du exotische Tiere in einer Mietwohnung halten möchtest. Grundsätzlich verboten sind Tiere, von denen Gefahren ausgehen können wie Gift- und Würgeschlangen, giftige Spinnen oder Skorpione. Welche Tiere als gefährlich gelten, wird in der jeweiligen Gefahrtierverordnung des Bundeslandes aufgeführt, in dem du lebst. Leider gibt es bisher keine einheitliche Verordnung der Bundesrepublik. Bei ungefährlichen Exoten wie Papageien oder Leguanen ist es unabhänging von der Gefahrtierverordnung sinnvoll, Rücksprache mit dem Vermieter zu halten, bevor diese Tiere in die Wohnung geholt werden.

Ärger mit den Nachbarn bei der Haustierhaltung vermeiden

Unabhängig davon, ob es sich um erlaubte Kleintiere handelt oder der Vermieter seine Zustimmung zur Haustierhaltung gegeben hat, solltest du bestimmte Regeln einhalten, um die Nachbarn nicht zu verärgern. Insbesondere Lärm, unangenehme Gerüche oder Schmutz sind häufige Ursachen für Streitigkeiten zwischen Mietern. Gibt es häufig Beschwerden, musst du damit rechnen, dass der Vermieter eine vorher gegebene Genehmigung widerruft.

Hinweis: Rücksichtnahme auf die Nachbarn beschränkt sich nicht auf die Mietwohnung, sondern ist auch in einer Eigentumswohnung gefragt. Die Tierhaltung kann hier nicht durch einen Vermieter, aber durch eine Eigentümergemeinschaft untersagt werden, wenn es häufig zu Problemen kommt.

Tipps für den Umzug mit dem Aquarium, dem Terrarium oder mit Kleintieren

Ist mit dem Vermieter alles für die Haltung von Tieren in der neuen Wohnung geregelt, geht es an die Planung für den Umzug. Dieser ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere mit Stress verbunden, der möglichst gering gehalten werden sollte.


Der Umzug mit Kleintieren

Kleintiere reagieren auf Stress häufig verschreckt oder können davon sogar krank werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, sie bereits vor dem eigentlichen Umzugstag aus der Schusslinie zu nehmen. Vielleicht können sie für kurze Zeit von Nachbarn, Freunden oder Verwandten betreut werden. In der neuen Wohnung werden Kleintiere im Unterschied zu Katzen in der Regel keine Probleme haben, vor allem, wenn ihre vertraute Behausung mit umzieht. Der Transport kleiner Tiere kann in einer geeigneten Box erfolgen. Für Kaninchen und Hasen eignet sich zum Beispiel eine Transportbox für Katzen, die mit Heu oder einem alten Handtuch ausgelegt wird. Idealerweise werden die Tiere an die Box schon einige Zeit vorher gewöhnt, damit es keine Probleme gibt. Hamster und Mäuse können oftmals sogar in ihrem eigenen Käfig transportiert werden, wenn dieser nicht zu unhandlich ist. Andernfalls gibt es auch für wenig Geld kleinere Transportboxen in Zoogeschäften oder im Internet. In der neuen Wohnung sollten Gehege und Käfige schon bereitstehen und eingerichtet sein, damit den Tieren unnötiger Stress erspart bleibt.

Tipp: Was du bei einem Umzug tun kannst, damit dein Hund oder Katze das Ganze möglichst stressfrei überstehen, kannst du in unserem Ratgeber "Beim Umzug Stress für Haustiere vermeiden" nachlesen


Der Umzug von Aquarien

Der Umzug mit einem Aquarium gestaltet sich etwas komplizierter als mit Kleintieren, denn Fische und andere Wassertiere benötigen die ganze Zeit Wasser, um überleben zu können. Daher muss einiges Transportmaterial organisiert werden. Kleinere Fische können in wassergefüllten Kunststoffbeuteln untergebracht werden, die mit Gummiringen verschlossen und am besten in Styroporboxen gestellt werden. Darin werden die Fische vor Licht und vor übermäßigen Erschütterungen geschützt. Die Plastikbeutel dürfen nur zum Teil mit Wasser gefüllt werden, damit die Fische während des Transports genügend Sauerstoff bekommen. Dauert die Fahrt zum neuen Wohnort mehr als zwölf Stunden, wird empfohlen, die Beutel mit Sauerstoff aus einer Flasche mit Druckminderer zu füllen, die beispielsweise in Baumärkten erworben werden kann. Möglich ist es auch, Luft mit einer entsprechenden Pumpe während der Fahrt in die Transportbox zuzuleiten. Es gibt zwar auch Sauerstofftabletten in Aquaristikshops, aber von deren Anwendung raten Fischexperten ab, da dadurch die Kiemen verkleben können. Das Aquarium muss vor dem Transport komplett leer sein. Das bedeutet, dass nicht nur das Wasser, sondern auch der Kies entnommen werden müssen. Dieser sollte in Kanistern transportiert und später wieder in das Aquarium gefüllt werden, um das darin entstandene Ökosystem nicht zu zerstören. Experten raten zudem dazu, Wasser aus der alten Wohnung mitzunehmen, da die Werte in einer anderen Wohngegend häufig stark abweichen können. Nach dem Umzug wird zunächst das vertraute Wasser in das Aquarium gefüllt. Beim regelmäßigen Wasserwechsel wird dann nach und nach das alte mit dem neuen Wasser gemischt.

Tipp: Im Aquarienfachhandel werden verschiedene Transportmaterialien für den Fischtransport angeboten. Falls du keine Zeit hast, dich um den Transport deines Aquariums und der darin lebenden Tiere zu kümmern oder damit überfordert bist, kannst du Fachleute mit dem Aquariumumzug beauftragen. Einige Umzugsunternehmen bieten diesen Service inklusive aller benötigten Hilfsmittel an und erleichtern so vor allem bei übergroßen Becken den Umzug.

Fazit

Vor einem Umzug mit Tieren ist einiges zu beachten. Unter Umständen muss zunächst abgeklärt werden, ob die Tiere auch in der neuen Wohnung gehalten werden dürfen. Außerdem erfordert der Umzug einige Organisation und Vorbereitung.



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